Sand Land ist eines dieser Werke, das ich zwar nie selbst gelesen habe, aber dessen Hauptfigur mir durch Mangabeihefte und abgedruckte Werbebanner seit meiner Zeit als aktiver Dragon Ball-Leser in den frühen 2000ern, durchaus bekannt ist. Dass das über 20 Jahre alte Werk von Akira Toriyama allerdings nur aus wenigen Kapiteln besteht, war mir ebenso wenig bewusst, wie die Tatsache, dass eine Anime-Adaption noch für dieses Jahr angekündigt ist. Umso überraschter war ich deshalb, als im Zuge des letzen Summer Game Fests, eine Videospiel-Umsetzung zu Sand Land angekündigt wurde.
Zu Besuch bei Bandai Namco auf der diesjährigen gamescom, konnte ich tasächlich auch schon erste Hands-On-Erfahrungen mit dem Action-RPG sammeln. Ob und wie sehr mich diese Anspielsession abholen konnte, lest ihr im Folgenden.
Ohne große Einleitung beginnt die Demo direkt mit einer rasanten Verfolgungssequenz, in der unser Protagonist und Dämon „Beelzebub“, samt seiner Crew an Gefährten, vor einem riesigen Dinosaurier-artigen Wesen fliehen muss. Spielerisch stellt sich das als Fahrsequenz dar, bei der man sich zum Spieler gewandt, Richtung Kamera bewegt, wie man es beispielsweise auch von Titeln wie Crash Bandicoot kennt. Was direkt auffällt, ist der sehr prägnante Artstyle, bei dem die Originalzeichnungen von Akira Toriyama durch dicke Konturen und ausdrucksstarke Gesichter, mit einer Menge Charme zum Leben erweckt wurden. Generell wirkt das Game dadurch wertiger und hebt sich von der 0815-Anime-Versoftung ab, die wir inzwischen schon zuhauf gesehen haben.
Sand Land spielt auf einem Wüstenplaneten, auf dem eine extreme Wasserknappheit herrscht. Ziel der Crew um Belzeebub, ist es, im Laufe ihres Abenteuers eine sagenumwobene Wasserquelle zu finden. Dementsprechend ist auch die Spielwelt geprägt von (wer hätte es geahnt) Sand, trockenen Felsen und großer Hitze, was sich in einem – zumindest in der Demo– weitläufigen und offenen Gebiet widerspiegelt. In den etwa 15 Minuten Spielzeit habe ich zwar wenig von der Story selbst erlebt, dafür entlässt mich die Demo aber in das eben angesprochene große Areal, innerhalb dessen man ein gutes Gefühl für das Moment-to-Moment-Gameplay bekommen soll. Im Grunde kann man das nämlich auf folgende Komponenten herunterbrechen: Fahren, Schießen, Kämpfen, Klettern und Erkunden.
Zwar kann man die weiten Sanddünen auch zu Fuß durchqueren, allerdings sind Fahrzeuge ein großer Bestandteil des Spielkonzepts. Sei es nun als Fortbewegungsmittel, oder auch als Kampfwerkzeug, um beispielsweise feindliche gesinnte Kreaturen und Gegner unter Beschuss zu nehmen. Denn davon begegnen einem in der Spiewelt so einige, seien es nun Dinosaurier, Dämonen oder Banditen. Wer Toriyamas Werke (Dragon Ball, Dr. Slump etc.) kennt, der fühlt sich hier bei den Designs optisch direkt zu Hause. Und dabei ist man nicht nur auf sein kleines Auto angewiesen, sondern man kann (und sollte) auch in der Gegend herumliegende Gefährte verwenden, wie beispielsweise einen Panzer, um noch mehr Schaden auszuteilen.
Und wenn einem das zu schwerfällig ist, kann man aus seinem Gefährt aussteigen und den Gegnern selbst eins auf die Mütze geben. Belzeebub präsentiert sich als sehr flinker und leichtfüßige Spielfigur, die in typischer Action-RPG-Manier, Standardangriffskombos mit Spezialfähigkeiten auf dem Boden und in der Luft kombinieren kann. Das alles blieb in der Demo eher rudimentär, hat aber durch seine responsives Trefferfeedback dennoch Laune gemacht. Abseits davon kann man mit ihm Felsen erklimmen oder kleinere Höhlen erkunden. Wie wichtig oder gehaltvoll diese Erkundungselemente sind, muss sich allerdings noch herausstellen.
Die Anspielsession zu Sand Land hat mir trotz ihrer Kürze sehr gefallen. Nicht nur optisch gibt das Game eine gute Figur ab, auch spielerisch hatte ich wenig zu beanstanden. Wenn jetzt noch im fertigen Game die Story halbwegs gut zu unterhalten weiß, steht uns nächstes Jahr wahrscheinlich eine der besseren Anime/Manga-Versoftungen bevor. Mein Interesse ist auf jeden Fall geweckt!
Sand Land erscheint 2024 für PS4, PS5, Xbox Series X/S.