Mit Hollow Knight: Silksong bringt Entwickler Team Cherry den Nachfolger eines der meistgelobten Indiespiele der letzten Jahre. Auf Nintendos Post E3-Event konnte ich die einst als DLC angesetzte Fortsetzung anspielen und mir so einen ersten handfesten Eindruck verschaffen.
Die Demo führte mich durch Moss Grotto, einem von Moos und Efeu überzogenen Anfangsgebiet, das als tiefste Ebene des brandneuen Königreichs gilt. Da wir im Gegensatz zum Vorgänger nicht mehr in die Haut des Knights, sondern in die von Hornet schlüpfen – einem bereits aus dem Vorgänger bekannten NPC – hat sich auch das Spielgefühl ein wenig verändert. Hornet ist größer und agiler als der Knight, sie springt höher und besitzt einen etwas weiteren Angriffsradius. Neben der Fähigkeit sich an Kanten festzuhalten und hochzuziehen, hat sie außerdem eine diagonale Sprungattacke, mit der man nun noch akrobatischer seine Gegner zerschnetzeln kann. Die vielleicht größte Änderung kommt aber in Form des neuen Heilsystems. Gleichgeblieben ist hier ein Balken, der signalisiert ob man sich gerade heilen kann und den man durch das Bekämpfen von Feinden wieder auffüllt. Wo man beim Knight allerdings noch den Knopf gedrückt halten und ewig warten musste bis er einen Lebenspunkt regeneriert, geschieht dies bei Hornet unmittelbar. Auch werden stets drei Lebenspunkte wieder aufgefüllt, weshalb man noch genauer abwägen sollte, ob und wann es klug ist die Heilung einzusetzen. Das ganze führt zu einem deutlich höheren Spieltempo und unterbindet lästige Unterbrechungen durch Gegner.
In dem spielbaren Anfangsgebiet konnte ich einige Raupen bekämpfen, ein paar Plattformen erklimmen und mich generell in die Steuerung reinfinden. Besonders positiv aufgefallen ist mir hier wieder das wunderbare Trefferfeedback der Reihe. Sowohl visuell als auch soundtechnisch liefern alle Schläge ein derart sattes und befriedigendes Gefühl. In Kombination mit dem wieder einmal wunderschönen Artstyle ergibt sich audiovisuell ein beinahe perfektes Bild. Zum Ende erwartete mich noch ein von moos bedeckter Bossgegner namens „Mother“, der das zuvor erwähnte Tempo deutlich anzog und mir versuchte mithilfe von kleinen Larven und bröckelnden Felsen den Gar auszumachen. Trotz des manchmal vollen Bildschirms konnte ich im Kampf stets die Übersicht behalten und das fliegende Monster schließlich zur Strecke bringen.
Meine Erfahrungen mit Hollow Knight beschränkten sich bislang auf die ersten paar Stunden des Spiels, dementsprechend bin ich zwar mit dem Gameplay und dem grundlegenden Spielablauf vertraut gewesen, aber tatsächlich hat es nach der Anspielsession zu Silksong erst so richtig gezündet. Hornet bringt durch ihre Agilität genau die richtigen Neuerungen mit, behält dabei aber gleichzeitig das fordernde Gameplay des Erstlings. Ich war selten so angetan von einer Demo und habe deswegen gleich als ich zu Hause war, Hollow Knight nach längerer Pause nochmal angefangen. Wann es für Silksong so weit sein wird, ist bisher leider nicht bekannt, ich prognostiziere aber schon jetzt den nächsten großen Hit für Team Cherry.