Little Nightmares III ist für mich ohne jeden Zweifel die beste Spieleankündigung, die die diesjährige gamescom hervorgebracht hat. Die ersten beiden Teile der 2,5D Puzzle-Plattformer-Reihe, haben für mich Dank ihrer dichten Atmosphäre und den skurrilen Designs, dem Horror-Genre wieder etwas Frische eingehaucht. Umso erfreuter war ich, als ich zu Besuch bei Bandai Namco auf der gamescom 2023, hinter verschlossenen Türen, erstmals eine rund 20-minütige Live-Demo zum Spiel anschauen konnte. Was ich dort gesehen habe, erfahrt ihr im Folgenden.
Das Besondere vorweg: Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern, wird Little Nightmares III nicht mehr von Tarsier Studios entwickelt. Stattdessen übernimmt Supermassive Games, die sich vor allem mit ihren interaktiven Thrillern „Until Dawn“, und den Titeln der „Dark Pictures Anthology“ einen Namen gemacht haben. Was vielleicht wenige wissen, sie haben aber auch bereits an der Little Nightmares-Reihe gearbeitet – und zwar in Form der PlayStation 5- und Xbox Series-Versionen von Little Nightmares II. Doch wie gravierend ist dieser Entwicklerwechsel? Tatsächlich kaum bis gar nicht. So zumindest mein Ersteindruck nach der Demo.
Wie schon im zweiten Teil, ist man auch dieses Mal nicht alleine unterwegs. Statt Mono und Six, werden dieses mal aber zwei neue spielbare Charaktere eingeführt, namentlich Low und Alone. Die gute Nachricht: Ihr könnt das Game komplett zusammen mit einem Freund erleben, indem jeder von euch eine der Figuren steuert. Die schlechte Nachricht: Dieser Koop-Modus ist ausschließlich online verfügbar, einen lokalen Splitscreen gibt es also nicht. Falls ihr euch entscheidet, das Game allein zu spielen, wird die zweite Figur hingegen von einer KI übernommen.
Die Demo startet in einem von einem Sandsturm geplagten Wüstenabschnitt namens Necropolis, an dessen Ende die beiden Protagonisten nicht nur eine riesige Stadtmauer vorfinden, sondern auch eine lange Leiter, um eben diese zu überqueren. Angekommen, finden sich die beiden in einer riesigen arabisch angehauchten Stadt wieder. Ein Kontrast zu dem eher düsteren und oft klaustrophobischen Weltendesign der Vorgänger, aber dennoch eine Umgebung, die ohne jeden Zweifel Little Nightmares schreit. Kaum in der Stadt angekommen, erhalten wir nämlich auch schon einen Blick auf den Hauptgegenspieler des Levels: ein riesiges, starr dreinblickendes und abstrus aussehendes Baby, das mit mächtigen Schritten durch die Stadt stampft. Zum Ende der Demo kommt es auch zur Auseinandersetzung mit eben diesem, in einer der gewohnten Fluchtsequenzen der Reihe, während derer man aus verschiedenen Winkeln und Kameraperspektiven vor dem Geschöpf wegrennen muss. Darüber hinaus ist aber auch der Rest der Stadt von skurrilen und seltsamen Horror-Kreaturen bevölkert, die nichts lieber hätten, als die beiden „Eindringlinge“ tot zu sehen.
Gameplaytechnisch knüpft das Spiel nahtlos an seine Vorgänger an, was sich sowohl in den Animationen, als auch in der gewohnten Kombination aus Hüpfpassagen, Rätseln und Schleichen äußert. Mal müssen die beiden richtig getimed auf eine morsche Holzdiele springen, um diese zum Einsturz zu bringen. An anderer Stelle dürfen sich die beiden an einem bewegenden Lichtkegel vorbeischleichen, ansonsten droht der Soforttod. Zusätzlich haben die beiden jeweils unterschiedliche Fähigkeiten in Form von Waffen, um die herum weitere Rätsel- und Gegner-Encounter designt wurden. So besitzt Low einen Schraubenschlüssel, mit der herannahende Gegner angegriffen, aber auch Krüge oder Hindernisse zerschlagen werden können. Alone hingegen besitzt einen Bogen, mit dem u.A. fliegende Gegner beschossen, aber auch Seile zertrennt werden können, um so bspw. wiederum bestimmte Mechanismen in der Umgebung auszulösen. Am Ende der Demo erhält man außerdem einen Schirm, der ausgeklappt bei einem Aufwind dafür sorgt, dass die beiden fliegen können.
Insgesamt hat mir der erste ausführliche Gameplay-Eindruck zu Little Nightmares III sehr gut gefallen. Trotz neuem Entwickler und neuem Setting, ist der Kern und Stil der Serie auch hier deutlich zu erkennen. Die neuen Elemente fügen sich gut in das bekannte Korsett ein und Items wie der Schirm, sorgen hoffentlich für mehr Dynamik und Bewegungsfreiheit innerhalb der Level. Ich freue mich jedenfalls sehr auf das Game und bin auch gespannt, ob und wie hier möglicherweise erzählerisch nochmal die Brücke zu den Vorgängern geschlagen wird. Genaueres werden wir dann hoffentlich 2024 erfahren, denn dann soll Little Nightmares III für PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series, Switch und PC erscheinen.
Little Nightmares III erscheint 2024 für PS4, PS5, Xbox Series X/S, PC und Nintendo Switch